Manuskript der Bewerbungsrede des neuen Vorsitzenden des BSV Kisdorf ab 01.01.2024   – André Kowalk

Liebe Mitglieder,
da mich die meisten nicht kennen, möchte ich mich Euch vorstellen:

  • André Kowalk
  • 53 Jahre, verheiratet, wohnhaft auf dem Rhen
  • 2 volljährige Söhne
  • Diplom-Informatiker
  • IT-Koordinator bei den Itzehoer Versicherungen
  • Hobbys:
    • Unterricht an der FH Nordakademie, Elmshorn
    • Bassist in einer Rockband
    • Paar-Tanz
  • Historisch komme ich aus dem Kunstturnen der Kaltenkirchener Turnerschaft.
  • Ich war Zivildienstleistender an der Landesturnschule Trappenkamp.
  • langjährige Vorstandstätigkeit beim Kreisturnverband Segeberg

Die wichtigste Aussage zu meiner Kandidatur ist vermutlich: „Ich bin nicht Bernd 2.0. Ich bin ich.“

  • Ich bin kein Rentner, der seine gesamte Freizeit für den Verein opfern kann. Ich bin berufstätig – wie die anderen Vorstände auch.
  • Ich habe eine andere Art zu führen und zu kommunizieren – wie die ersten, die mit mir Kontakt hatten, bereits bemerkt haben. Hier geht es nicht um besser oder schlechter, sondern um anders.

Der Verein hat nur eine Chance zu überleben, wenn wir es schaffen, die anstehenden Arbeiten auf möglichst viele Schultern zu verteilen. Es gibt keine Person mehr, die alles für den Verein macht. Es gibt keine Person mehr, die es den Mitgliedern erlaubt, sich entspannt zurückzulehnen und nur zu konsumieren. Nur durch ein Miteinander aktiver und engagierter Vereinsmitglieder werden wir in Zukunft etwas bewegen können. Wer auf der Suche nach einem Bernd 2.0 ist, den fordere ich auf, mich nicht zu wählen. Und wenn das eine Mehrheit ist und ich nicht gewählt werden sollte, dann will ich auch nicht Euer Vorsitzender sein. Denn dann könnte ich die Erwartungen nicht erfüllen.

Ich habe in den letzten Wochen schon einige wesentliche Beobachtungen gemacht:

  1. Von min. 40 Eltern rund ums Kinderturnen ist keine einzige Person bereit, einzuspringen und die Gruppen zu übernehmen.
  2. Seit 15 Monaten bitten Bernd und vor allem Susi über verschiedene Kanäle um Unterstützung. Passiert ist wenig.
  3. Von knapp 500 erwachsenen Mitgliedern ist kein einziges bereit gewesen, den Vorsitz zu übernehmen. Die Bewerber* sind beide Vereins-Frischlinge.
  4. Von ca. 700 Vereinsmitgliedern sind heute trotz der massiven Werbung keine 100 hier.

Dies sind erschreckende Signale, die zeigen, dass der Verein von innen heraus krank ist:

  • Die Bereitschaft für ein ehrenamtliches Engagement ist kurz vor 0.
  • Das Interesse an Fortbestehen und Weiterentwicklung des Vereins fehlt in bedeutenden Teilen der Mitgliedschaft.

Und ich weiß, dass ich heute hier mit den Falschen rede. Ihr seid hier. Grüßt mir den Rest.

Es wird unsere Haupt-Aufgabe als Vorstand sein, die Mitglieder dort abzuholen, wo sie stehen und sie für die Sache des Vereins wieder zu begeistern. Wir müssen das Ehrenamt anders und breiter aufstellen und attraktiver machen. Es gibt aus meiner Sicht nur zwei – nicht wirklich ernst gemeinte – Alternativen dazu:

  1. Wir stellen hauptberufliche Leute für den Verein ein. Jede Person in Vollzeit würde den Mitgliedsbeitrag um ca. 7€ weiter erhöhen. Das würde zu Kündigungen führen, der Beitrag müsste weiter erhöht werden und am Ende landen wir bei Option 2
  2. Wir lösen den Verein auf.

Ein erster Schritt in dieser Richtung ist die bevorstehende Schließung der Kinderturn-Sparte zum Jahresende 2023, die niemandem mehr weh tut als mir, da ich selbst aus dem Turnen komme und im Kinderturnen mit 3 Jahren angefangen habe.

Wie wir ÜbungsleiterInnen und TrainerInnen gewinnen und halten können, werden wir im neuen Jahr im Vorstand beraten. Wir werden Maßnahmen erarbeiten und vorstellen. Dem will und kann ich hier heute nicht vorgreifen.

Für das Engagement im Bereich Organisation und Verwaltung mache ich Euch aber heute und hier ein Angebot: Nach § 17 (3) der Satzung ist der Vorstand berechtigt, für bestimmte Projekte Ausschüsse (AG) einzusetzen. Genau das werden wir im ersten Halbjahr 2024 ausprobieren und hoffentlich dauerhaft etablieren. Die Arbeit in Projekten senkt die Einstiegshürde für das ehrenamtliche Engagement deutlich:

  1. Niemand muss sich einer öffentlichen Wahl stellen, die Ausschussmitglieder werden vom Vorstand ernannt.
  2. Es ist immer ein Schaffen der Vielen, nie des Einzelnen. Niemand steht alleine da.
  3. Die Aufgaben und Ziele eines jeden einzelnen Ausschusses werden klar umrissen und beschrieben sein. Die Ausschussmitglieder erarbeiten selbstständig Lösungen.
  4. Die Lebensdauer der Ausschüsse wird von mir zeitlich auf maximal 1 Jahr begrenzt. Die Verpflichtung des Einzelnen ist als nicht auf Dauer ausgelegt.

Ziel soll und muss es sein, für jeden Ausschuss mindestens 3-5 Mitglieder zu begeistern, die ihn eigenständig vorantreiben und zum Ergebnis bringen. Ich sehe jetzt schon mindestens ein Dutzend offener Themen. Manche gehen wir im Vorstand an, manche müssen wir erstmal noch zurückstellen, vieles habe ich noch gar nicht gesehen. Aus den mir jetzt bekannten Punkten schlage ich folgende 4 Ausschüsse vor:

  • Satzung und Ordnungen überarbeiten
    • Satzung
    • Beitrags- und Gebührenordnung
    • Finanz- und Wirtschaftsordnung
    • Spartenvorgaben
    • Übungsleitervorgaben
  • Mitgliederbefragung vorbereiten und durchführen
    • Was sind eure Bedürfnisse?
    • Was erwartet ihr vom Verein?
    • Welche Angebote fehlen?
    • Was könnt/wollt Ihr einbringen?
  • Geschäftsstelle nutzbar machen
    • Eignung?
    • Ausräumen/Grundreinigen
    • Einrichten
    • Aufgaben festlegen
    • Ehrenamtliches Personal werben und Öffnungszeiten festlegen
  • Technik
    • Vereinsverwaltung ausrollen
    • E-Mails @bsv-kisdorf für alle Ehrenamtlichen
    • Telefonlösung (Privatnummern auf Homepage)
    • Technik in der Geschäftsstelle

Habt Ihr Interesse, dabei zu sein, dann meldet Euch bitte bei Susi Meyn. Kennt Ihr heute fehlende Mitglieder, für die das interessant sein könnte, sprecht sie bitte an. Wenn wir die Ausschüsse nicht auf die Reihe bekommen, werden Großteile der beschriebenen Arbeiten nicht stattfinden. Der Vorstand kann und wird das nicht alles alleine leisten.

Ich danke Euch und bin gespannt, wir Ihr Euch entscheidet.

André Kowalk

 

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